IM SOMMER IST ALLES ERLAUBT, WAS GEFÄLLT?
Unter Gentlemen gilt im Allgemeinen die Übereinkunft, bei
geschlossenen Herrenschuhen stets und ständig Kniestrümpfe zu tragen.
Kündigt sich indes die warme Frühlings- und Sommerzeit an, geraten manche
Herren in Versuchung, zugunsten einer vermeintlich größeren Luftigkeit ohne
Strümpfe das Haus zu verlassen. Tatsächlich zeigt sich der klassische Dresscode
heute deutlich aufgeschlossener als noch vor ein paar Jahren. Einige Stilgebote
sollten von der neuen Freizügigkeit jedoch besser unberührt bleiben.
Auf Hochglanzmagazinen und den internationalen
Laufstegen blitzen immer häufiger entblößte Männerknöchel hervor, dabei ist
Mann auch im Sommer besser mit Strümpfen beraten. Es liegt auf der Hand, dass
nackte Knöchel in klassischen Businessschuhen gegen jegliches ästhetische Feingefühl
verstoßen. Doch der zunehmende Barfuß-Trend hat vor allem unangenehme
Konsequenzen im hygienischen Bereich.
FEINE STRÜMPFE REGULIEREN DAS SCHUHKLIMA
Wer geschlossene Schnürschuhe wie Oxford und Derby ohne
Strümpfe trägt, wird schon nach kurzer Zeit feststellen, dass die Haut
unangenehm am Leder reibt. Gleichwohl ist auch der Wunsch nach einer größeren
Atmungsaktivität beim strumpflosen Auftritt reine Illusion. Im Gegenteil:
Barfuß schwitzen die Füße schneller im Schuh, und es entwickelt sich ein
unangenehm feucht warmes Klima.
Studien haben ergeben, dass unsere Füße im Durchschnitt ein
Schnapsglas an Schweiß pro Tag abgeben. Hochwertige Strümpfe unterstützen den
Temperaturausgleich und nehmen eine gewisse Menge an Feuchtigkeit auf.
Strumpflos kapitulieren selbst feine Lederschuhe angesichts einer solch
schmählichen Behandlung und auch die eigene Fußgesundheit wird in
Mitleidenschaft gezogen. Die Folgen sind meist eine starke Geruchs- und
Schweißbildung oder auch schmerzende Druckstellen. Im Übrigen bieten
schwitzende Füße den perfekten Nährboden für Keime, Bakterien und Pilze aller
Art.
IM SOMMER BESSER DÜNNE KNIESTRÜMPFE TRAGEN
Wer sich und seinen Schuhen jene hygienischen Missstände
ersparen will, greift für den
klassischen Dresscode auch bei sommerlichen Temperaturen besser zu hauchdünnen Kniestrümpfen aus Wolle oder Seide. Das jeweilige Strumpfmaterial richtet sich primär nach dem persönlichen Gusto, doch spielt auch die restliche Kleidung eine wichtige Rolle bei der Strumpfwahl.
Während zu Flanellstoffen am ehesten leichte
Baumwollstrümpfe harmonieren, empfehlen sich zum leichten Sommeranzug feine
Seidenstrümpfe.
WANN HERRENSCHUHE OHNE STRÜMPFE EIN MUSS SIND
Zum formellen Anlass sind Herrenschuhe ohne Strümpfe ein
absoluter Fauxpas. Abseits vom konservativen Businessparkett bietet sich dem
modernen Gentleman viel Raum für Individualität. Insbesondere in der Freizeit ist der strumpflose Auftritt auch für Herren
längst kein Tabu mehr – ein solcher Einsatz sollte sich dann aber auf bestimmte
Schuhmodelle beschränken.
Die klassische Herrensandale und Slipper im Allgemeinen
kommen beispielsweise hervorragend ohne Strümpfe aus. Tatsächlich sollten
Mokassins, Tassel Loafer und auch der Bootsschuh am besten strumpflos getragen werden. Alle
Herren, die aus persönlichen Gründen auch bei jenen federleichten
Schlupfschuhen lieber zum Strumpf greifen, seien weit ausgeschnittene Füßlinge
ans Herz gelegt. Klassische Strümpfe im Slipper wirken eher deplatziert – die
kleinen Kurzsocken reichen hingegen lediglich bis zum Knöchel und erhalten
optisch den modernen Barfuß-Look.
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