Hochwertige Herrenschuhe sind die Visitenkarte eines
Gentleman. Vor allem im Business und bei förmlichen Anlässen führt an
Lederschuhen kein Weg daran vorbei. In der Freizeit darf es auch etwas legerer
sein. Dabei scheint die Auswahl an Herrenschuh-Modellen riesig zu sein. Doch im
Prinzip gehen fast alle heute existierenden Modelle auf eine relativ kleine
Anzahl von Basismodellen zurück. Die meisten wurden im 19. Jahrhundert in den
Modemetropolen Europas designt. Das war zu einer Zeit, als die ersten
Modejournale das Licht der Welt erblickten. Durch sie entstand unter den
europäischen Schuhmacher-Meistern vor allem in den Jahren zwischen 1880 und
1889 ein regelrechter Wettbewerb. Dabei setzte sich Klasse durch, und so haben
sich die Modelle über die Generationen bewährt, auch wenn sie seitdem den
modischen Trends entsprechend im Detail modifiziert wurden.
Klassische Herrenschuhmodelle - Ganz speziell
Bei den klassischen Halbschuh-Modellen handelt es sich um
den Oxford, den Derby, den Budapester, den Blücher, den Monkstrap, den Loafer
und die Mokassins. Eine Einteilung kann man am besten nach ihrer Verschlussart
vornehmen: Zu den Schnürschuhe zählen Oxford, Derby, Blücher und Budapester; zu
den Schlupfschuhe Loafer und Mokassin; und der Montstrap ist ein
Schnallenschuh.
Die Schnürschuhe lassen sich noch in die Kategorien offene
Schnürung (Derby) und geschlossene Schnürung (Oxford) unterteilen. Das hört
sich komplizierter an, als es tatsächlich ist. Ein Blick genügt, und ein jeder
kann die Schnürungen voneinander unterscheiden. Bei der geschlossenen
Schnürung, die gemeinhin einen eleganteren Schuh definiert, werden die
Seitenteile unter das Vorderblatt genäht. Dadurch erscheint der Schuh wie aus
einem Guss geformt zu sein. Bei der offenen Schnürung hingegen liegen die
Seitenteile auf dem Vorderblatt auf.
Schlupfschuhe (Loafer und Mokassins) ermöglichen den
bequemen Einstieg in den Herrenschuh, da hier auf jegliche äußere
Verschlusstechnik verzichtet wird. Einzig der enge Schaft hält den Fuß da, wo
er hingehört: in den Schuh. Unter zu Hilfenahme eines Schuhlöffels schlüpft der
Herr leicht in seinen Schuh und genießt ein lockeres Tragegefühl.
Plain, Captoe, Brogue - Die Verzierung der klassischen Herrenschuhe
Bei der Klassifizierung der Herrenschuhe findet auch die Art
seiner Verzierung Berücksichtigung. Kommt der Schuhe ohne Verzierung aus, spricht
man von einem Plain. Eine einzige Naht, die quer über die Vorderkappe verläuft,
und der Herrenschuh erhält die Bezeichnung Captoe. Reichhaltige
Lochmuster-Verzierungen hingegen fallen unter den Begriff Brogue.
Sie sehen, letztlich ist die Anzahl der Herrenschuh-Modelle,
die für einen Gentlemen in Betracht kommt, gar nicht so groß. Entscheidend ist
am Ende der Anlass, zu dem Mann seine Schuhe auftragen möchte. Mit einem
Mokassin wird niemand zu einer Hochzeit erscheinen, und ein Oxford ist gänzlich
unpassend für eine kurze Hose im Sommer. Umgekehrt wird ein Schuh daraus.
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